Die Leier, die keine ist

Die Geierleier (auch Geyerleier) ist entgegen ihres Namens keine Leier, sondern ein Laute, genauer gesagt, eine Kastenhalslaute. Wie Gitarren, Bouzoukis oder Mandolinen besteht die Geierleier aus einem Korpus mit einem Hals, über welchem die Saiten verlaufen und gegriffen werden. Bautechnisch unterscheidet sich die Geierleier von den eben genannten Instrumenten in zwei wesentlichen Punkten:
- Hals und Korpus sind nicht zwei getrennte, aneinandergefügte Teile, sondern bestehen aus einem Stück.
- der Korpus schließt nicht beim Halsansatz ab, sondern zieht sich an der Oberseite des Halses bis zum Wirbelkopf hin.

Klanglich ist die Geierleier mit einer Cister vergleichbar. Der schwebende, leicht hallende Effekt ihres Klanges wird durch die Besaitung in Chören noch verstärkt. Gestimmt wird die Geierleier üblicherweise in eE-hH-ee-hh bzw. dD-aA-dd-aa, wodurch sie ähnlich leicht gespielt werden kann wie unsere Dulcister. Es ist aber problemlos möglich, Bouzouki-Saiten aufzuziehen und die Geierleier wie eine Bouzouki zu stimmen (gG-d'd-aa-ee).

Griffbrett und Stahlsaiten erlauben die Anwendung gängiger Cister-, Bouzouki- oder auch Westerngitarren-Spieltechniken. Die Geierleier kann sowohl im Sitzen auf dem Schoß oder umgehängt im Stehen gespielt werden. Zusätzlich ist es auf Grund des flachen Korpus möglich, das Instrument auf einem Tisch liegend wie ein Scheitholt, eine Zither oder ein Mountain Dulcimer zu spielen.

Zur Geschichte

Trotz ihrer mittelalterlichen Erscheinung ist die Geierleier ein recht junges Instrument. Sie wurde Ende der 1990er Jahre von dem Designer und Instrumentenbauer Stuart M. Bilcock entwickelt. Damals erinnerte die Kopfplatte noch entfernt an den Kopf eines Geiers. Dieser Umstand und der damalige Sitz von Bilcocks Werkstatt, der Hof Geyerslay, haben Stuart Bilcock dazu veranlasst, dem Instrument diesen Namen zu geben. Seither hat sich die Bauform immer wieder leicht verändert und es sind verschiedene Varianten wie das nach der Band benannte Modell "Subway to Sally" entstanden. Die einzige in Serie gefertigte Geierleier "Renaissance" wird von Folkfriends produziert und gemeinsam mit Stuart Bilcock vertrieben.

Im Lauf der Zeit hat die Geierleier immer mehr Bekanntheit erlangt und erfreut sich mittlerweile wachsender Beliebtheit unter Profi-Musikern wie Ingo Hampf (Subway to Sally), Dyrk Shivay oder Angelo Kelly.

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